Dienstag, 5. April 2011

Was ich liebe...!

Ich liebe den Winter.
Ich liebe den blauen Himmel.
Ich liebe die Sonne.
Ich liebe den Smog.
Ich liebe die Menschen.
Ich liebe den Houhai.
Ich liebe die Verbotene Stadt.
Ich liebe Panjiayuan.
Ich liebe den Silk Market.
Ich liebe den Qianhai.
Ich liebe den Samstag Morgen im Himmelstempel.
Ich liebe den Verkehr.
Ich liebe die U-Bahn.
Ich liebe Hot Pot.
Ich liebe die Erinnerung an damals.
Ich liebe die Bäume.
Ich liebe die Straße.
Ich liebe die Blumen.
Ich liebe den Ausblick.
Ich liebe das Hotel.
Ich liebe das Alte.
Ich liebe die Fahrradfahrer.
Ich liebe die Stille.
Ich liebe Niuroulamien.
Ich liebe Piying.
Ich liebe den Ort.
Ich liebe Taichi.
Ich liebe die Tiere.
Ich liebe Dongcheng.
Ich liebe das Warten.
Ich liebe die Hektik.
Ich liebe die Staus.
Ich liebe das Freisein.
Ich liebe die Gefühle.
Ich liebe das Grün.
Ich liebe Chaoyang.
Ich liebe die Ente.
Ich liebe dich.
Ich liebe die Katze.
Ich liebe das Rot.
Ich liebe die Nacht.
Ich liebe den Wind.
Ich liebe die Unendlichkeit.
Ich liebe das Theater.
Ich liebe den Regen.
Ich liebe die Musik.
Ich liebe die Mauer.
Ich liebe die Gräber.
Ich liebe die Häuser.
Ich liebe das Neue.
Ich liebe die Vergänglichkeit.
Ich liebe das Leben.
Ich liebe Peking.

Freitag, 14. Januar 2011

Heute bei Tianyi!

Da ich bald auf Reisen gehen werde, benötigte ich noch einen Backpack. Um Geld zu sparen, aber auch aus Lust an der Experimentierfreude, entschied ich mich für den Kauf eines Modells in Pekings Tianyi Markt. Der Tianyi zeichnet sich durch besonders günstige Preise bei nicht immer besonders hoher Qualität aus. Abdou, einer meiner Freunde, bestärkte mich in meinem Vorhaben, hatte er doch auch schon einen Rucksack bei Tianyi erstanden, der selbst nach zwei Jahren noch am Leben ist. Ich denke, Abdou kann man getrost vertrauen.
Bei Tianyi angekommen stürmte Abdou im Wissen, dass es genau dort die gesuchte Ware geben würde, gleich den dritten Stock. Tatsächlich fanden wir aber nur bunte Socken, hübsche Dessous und knappe Bikinis. Abdou hatte sich also girrt. Jetzt war er sich sicher, der vierte Stock müsste es sein und kein anderer. Dieser hingegen bot eine breite Vielfalt an Krawatten, Jeanshosen und Hemden. Nun war Abdou verwirrt. Spielte ihm da seine Erinnerung einen Streich? Gut, dass Tianyi noch einen fünften Stock besitzt. Hier wurden wir endlich fündig. Es gab zwei Modelle zur Auswahl, beide von der Marke The North Face – The Fake. Nach eingehendem Feilschen - was Abdou besonders gut beherrscht - bekam ich das größere Modell für umgerechnet 20 Euro.
Anschließend besorgten wir noch Schuhputzcreme, Schuhputzbürsten, Schuhputzspray, Schuhputzschaum und eine Schere. Unseren Einkauf verstauten wir sicher in meinem neuen Rucksack. Da kam eine Verkäuferin auf uns zu und meinte, ob wir nicht etwas übertreiben würden, den Rucksack als Einkaufstasche zu benutzen. Wir lachten und ich erklärte ihr, dass ich den soeben für meine Reise gekauft hätte. Jetzt musste auch sie lachen, denn wie sie fand, war der Rucksack besonders groß und ich besonders klein.
Wir hatten einen äußerst amüsanten Nachmittag. Dennoch bleiben meine Zweifel bezüglich etwaiger qualitativer Mängel des Rucksackes. Ich denke da an einen Freund, der in Pekings Silk Market einen schicken Koffer-Trolli zu besonders günstigem Preis erstanden hatte, darauf sehr stolz war und nur mit einem, statt mit ursprünglich vier Reifen in der österreichischen Heimat ankam. Auch chinesische „Rolexuhren“ sterben früh, oft sogar noch am Kauftag.
In meinem Fall mache ich mir besonders um das Reisverschlusssystem Sorgen. Also, nicht unnötig daran herumfummeln, auch nicht auffällig hinstarren und bloß nicht daran denken. Dies könnte alles schon die Katastrophe auslösen. Nach der Reise kann mein Rucksack getrost in seine Einzelteile zerfallen, aber bitte nicht schon während eines Besuches von Yunnans Tigerschlucht.
Ich werde jedenfalls weiter berichten.

Samstag, 8. Januar 2011

Meine Freundin von der Partei

Heute Nachmittag ging ich mit einer chinesischen Bekannten ins Kino. Auf dem Weg dorthin verkündete diese voller Freude, dass sie gestern der Kommunistischen Partei beigetreten sei.
Vielleicht sollte man eher sagen, sie wurde aufgenommen. Die Partei rekrutiert ihre Mitglieder nämlich unter äußerst schwer zu erfüllenden Voraussetzungen. Von mehreren tausend Bewerbern, die hervorragende Leistungen an der Universität nachweisen und einen Test über die Mao-Zedong-Ideen - also den Sozialismus im kleinen roten Büchlein - bestehen müssen, werden schließlich die Besten der Besten ausgewählt.
Die offizielle Zeremonie ist dann nur noch reine Formsache.
Meine Bekannte musste den obligatorischen Eid auf die Fahne schwören und im Chor ein paar Lieder singen.
Als Parteimitglied bekommt sie jetzt leicht ein Stipendium fürs Ausland, eine gute Arbeit beim Staat und einen reichen Ehemann.
Ein bisschen stolz muss man doch auf diese Leistung sein.
Im August hätte Bayern jedenfalls gute Chancen, an einer Intensivierung seiner Beziehungen zur Kommunistischen Partei Chinas zu arbeiten, da will sie mich nämlich besuchen kommen...

Freitag, 7. Januar 2011

Die Kalte Stadt und das Eis

In Peking ist es kalt geworden. So kalt, dass Qianhai und Houhai See zugefroren sind und die Pekinger darauf eislaufen können. Trotz zahlreicher Sprünge und Risse im Eis tun sie das mit großer Leidenschaft. Von 危险 = gefährlich - keine Spur.
An Wochenenden entsteht der Eindruck, die ganze Stadt sei auf den zugefrorenen Seen unterwegs. Egal ob alt, ob jung oder irgendwo dazwischen, alle sind glücklich auf dem Eis. Die einen mit Schlittschuhen, die anderen mit eigenwilligen und sehr chinesischen Stuhl-Konstruktionen (siehe Foto), auf denen sie sitzend über die glatte Fläche schieben. Spaß haben sie jedenfalls alle.
Stuhlkonstruktion-
Viele versuchen sich dabei als Eiskuntsläufer, drehen gewagte Pirouetten, machen den ein oder anderen Sprung und landen meistens doch nur auf ... Das tut der Freude dennoch keinen Abbruch. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Winter ist bekanntlich lang. Man kann also üben, üben, üben und nochmals üben.
Verlockend ist das Eis schon und für die Pekinger ist das Schlittschuhlaufen auf den zugeforenen Seen eine Tradition. Genau, für die Pekinger eben.
Ich sehe nur die Sprünge und Risse im Eis. An manchen Stellen ist das Wasser nicht mal gefroren. Ich werde wohl doch lieber nur beobachten und zusehen...mit festem Boden unter den Füßen. Trotzdem ist 滑冰 = Eislaufen schön.Eislaufen-auf-den-Hinteren-Drei-Seen

Donnerstag, 6. Januar 2011

Die Geschichte vom Kochtopf

Neulich war meine Klasse bei unserer Mitstudentin Jane eingeladen. Jane ist Mitte vierzig, hat drei Kinder, das vierte ist unterwegs. Sie hat zudem einen Mann und einen Siheyuan, also einen traditionellen chinesischen Vierseithof. Ja und sie hat drei Pässe. Den Amerikanischen, den Englischen und den Australischen. Sie sammelt eben gerne. Wir waren also bei Jane eingeladen. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch eine Kleinigkeit besorgen, da sie ein ganzes Mittagessen, plus Kuchen und Plätzchen für uns bereitstellen würde. Die Idee war, ein gutes Tröpfchen Wein – vielleicht für den anwesenden Ehemann, da Jane ja schwanger ist - und Schokolade mitzubringen.
Im Supermarkt angekommen steuerten meine Kommilitonin Malina und ich sofort in Richtung Alkohol- und Süßwaren. Unsere Freunde Akihiro, Kiriko und Abdou hatten wir indes ebenso verloren, wie unseren fünfzigjährigen Mitstudenten, den ich nur „Den Holländer“ nennen werde. Als Malina und ich uns gerade für eine hochwertige europäische Pralinenauswahl entschieden hatten, stand der Holländer plötzlich vor uns. Er hatte - wie er selbst angab - eine geniale Idee, was wir Jane schenken könnten. Keine Schokolade, kein Wein. Nein. Ein Kochtopf sollte es sein. Der Algerier Abdou war von der Idee sichtlich begeistert, schließlich sei Jane Mutter von bald vier Kindern und da steht man nun mal für gewöhnlich hinter dem Herd. Das sei doch ganz natürlich. Akihiro und Kiriko schwiegen. Sie wussten nicht worum es ging, da sie kaum Englisch sprechen. Keiner von uns war in der Lage oder der Stimmung, die Diskussion ins Chinesische zu übertragen.
Malina – sie ist ein äußerst direkter Mensch – schlug vor, doch auch noch einen Bodenwischer zu ergänzen. Er würde sich gut neben dem Kochtopf machen. Daraufhin wählte sie gleich ein passendes Multifunktionsgerät aus und präsentierte es dem Holländer. Abdou begutachtete den Wischer äußerst genau, erkannte seine solide Qualität und schien nicht abgeneigt zu sein. Der Holländer konzentrierte sich jedoch ganz auf den Kochtopf und holte fachmännischen Rat ein. Schließlich sollte es ein besonderer Kochtopf sein, mit dauerhaftem Erinnerungswert für Jane. Malina und ich bevorzugten einstimmig die Pralinen, Abdou, Akihiro und Kiriko besorgten doch noch eine gute Flasche Wein mit dem vielversprechenden Namen „Chinesische Mauer“ und der Holländer nach langer Beratung durch eine kompetente Fachkraft, einen gelben Kochtopf im Kürbisdesign.
Die Meinungsverschiedenheiten von Malina und dem Holländer entwickelten sich an der Kasse zu einer handfesten Auseinandersetzung, da Malina den Kochtopf als Beleidigung verstand. Es ginge doch nur um ein kleines Mitbringsel und nicht um die Anzweiflung der feministischen Emanzipation. In Europa würde man laut Malina jedenfalls keinen Kochtopf zum Mittagessen und Nachmittagskaffe verschenken. Der Holländer meinte, in Holland schon. Etwas misstrauisch beäugte er unsere Pralinenschachtel, ob dies alles sei, was wir Jane schenken würden. Die Pralinen waren unter einer weihnachtlichen Plastikglocke angeordnet, die mit einer goldenen Schleife verziert war. Die Worte des Holländers: „ Wollt ihr die Pralinen nicht schön einpacken?“.Aber das waren sie doch schon. Wir waren ohnehin spät dran und rannten schnell in Richtung Ausgang. Als ich mich auf dem Vorplatz des Supermarktes umsah, waren alle da … nur der Holländer nicht. Etwa zehn Minuten später kam er mit einem in neonrotes Papier gehüllten Pappkarton zurück. Das Verpacken hatte länger gedauert, als er zunächst gedacht hatte. Die haben das Papier nämlich gleich am Karton festklammern müssen. Hier wurde nicht mit billigem Klebstreifen gearbeitet. Jetzt schnell zu Jane. Auf dem Weg dorthin wurden wir von so manchem Chinesen erstaunt wahrgenommen. Der Holländer ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Er war äußerst eifrig darauf konzentriert, sein Geschenk und die kunstvolle Verpackung nicht schon vor der Übergabe zu ruinieren. Bei Jane angekommen überreichten wir unsere Präsente. Jane stellte das prachtvolle rote Etwas erst einmal in die Ecke. Später bat Malina sie, das Paket zu öffnen. Und was musste Jane sehen, einen gelben Kochtopf in Kürbisform. Die Reaktion ihrer besten Freundin, einer Chinesin: „ Oh Jane, remember last week, buy one, get one free.“ Jane meinte: „ The children love to play with it!”. Als der Holländer in den Raum kam und freudestrahlend seinen Kochtopf erblickte, sagte Jane: „Oh Harry, it’s so beautiful!“. Er tat mir fast ein bisschen leid…
Der-Kochtopf

Mittwoch, 10. November 2010

Traditionelle Chinesische Medizin

Gestern Nachmittag bin ich gemeinsam mit Jane - einer australischen Mitstudentin und unserer Lehrerin Frau Xu zu Herrn Liu gefahren. Herr Liu ist ein in Peking bekannter Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin. Abgeholt wurden wir von seiner Assistentin, die uns direkt zu ihm nach Hause brachte, da er an dem Tag keine offizielle Sprechstunde gab.
Er lebt im Norden Pekings, ganz in der Nähe des Olympiageländes. Seine Wohnung liegt im 13. Stockwerk eines für chinesische Verhältnisse recht ordentlichen Hochhauses.
Jane und ich waren sehr gespannt, als wir vor der Haustür von Herrn Liu standen, hatte man uns doch einen sehr alten Mann mit langem weißen Bart versprochen.
Als Herr Liu dann öffnete waren wir beide zunächst etwas enttäuscht, denn er sah weder aus wie 78, noch hatte er den Ansatz eines Bartes.
Vor uns stand ein kleingewachsener korpulenter Mann, den ich etwa für Mitte 60 schätzte.
Herr Liu sprach unseren Besuch über nur sehr wenig und machte eine ernste Miene, die aber etwas Liebenswürdiges an sich hatte. Er bat mich zu ihm an den Tisch, begann an meinem Handgelenk den Puls abzutasten und wollte meine Zunge sehen.
Zudem wollte er wissen, wie lange ich schon diesen unangenehmen Husten hätte, ob ich in letzter Zeit sehr durstig gewesen wäre und wie alt ich sei.
Meine Antwort auf letztere Frage nahm er mit großer Skepsis zur Kenntnis. Er hielt mich für 18...
Gut das Jane ihr elektronisches Wörterbuch dabei hatte, so konnten wir das ein oder andere unbekannte Vokabular vom Chinesischen ins Englische übersetzen und der medizinischen Fachkonversation ganz gut folgen.
Nach bereits einigen Minuten stand die Diagnose fest: ich habe zu viel Kälte in der Lunge.
Das Ausstellen des Rezeptes dauerte länger als die eigentliche Untersuchung. Herr Liu kreierte ein für mich individuelles Medikament, dass ich später im Krankenhaus in Auftrag geben musste und heute abholen konnte.
Bevor wir wieder aufbrachen, zeigte er uns noch stolz einige Familienfotos, darunter auch ein Porträt, das ihn selbst zeigte. Zudem wollte er wissen, was ich denn in Wien studiert hätte. Meine Antwort entlockte ihm ein breites Grinsen und ein zustimmendes Klopfen auf meine Schulter. Ich strahlte wohl wie ein Honigkuchenpferd. Er war der erste, der meine Studienkombination auf Anhieb und ohne Stirnerunzeln positiv beurteilte.
Anschließend sind wir ins Dongzhimen Krankenhaus gefahren und haben dort die Medizin bestellt. Heute Nachmittag habe ich sie abgeholt.
Ich will nicht wissen, was da zusammengemixt wurde. Jane, die selbst Krankenpflegerin ist (sie ist bereits 43) und Chinesische Medizin studiert hatte, meinte, ich solle das Rezept besser nicht übersetzen. Sie warnte mich aber vor, es würde grauenhaft schmecken.
Ich muss jeden Tag zwei Beutel von der braunen Brühe trinken, dann müsste mein Husten verschwinden. Nach Angaben von Herrn Liu kann dies aber mehrere Monate dauern.
Morgen werde ich damit anfangen, heute nicht... aber morgen bestimmt. Versprochen!
Der wichtigste Rat des Mediziners hatte übrigens nichts mit meiner Gesundheit zu tun. Vielmehr betraf er meine Familienplanung. Mit 26 sollte man nämlich schon mehr als dringend ans Heiraten und ans Kinderkriegen denken, so Herr Liu...

Montag, 8. November 2010

我感冒了! oder: Krank sein in Peking!

Ich liege gerade mit Fieber, Husten und Schnupfen im Bett. Fühlt sich in Peking zunächst nicht anders an als zu Hause. Mit dem Unterschied, dass ich meine ganzen Wehwechen auf Chinesisch erklären muss. Da lernt man die Sprache wenigstens richtig! Alltagschinesisch, genau das, was man in den Lehrbüchern nicht findet. Also muss man da selbst aktiv werden und sich die ein oder andere nützliche Vokabel aus Eigeninitiative heraus aneignen.
Morgen Nachmittag habe ich eine Privataudienz bei einem Chinesische Medizin - Mediziner. Ein 老朋友 - was in etwa "alter Freund" bedeutet - einer meiner Lehrerinnen. Und weil deren Freunde auch seine sind, werde ich sogar gratis behandelt. Er soll bereits die 78 überschritten und einen langen weißen Bart haben. Angeblich sehen Dir diese Leute in die Augen, auf die Zunge und messen Deinen Puls, dann wissen sie genau, was DIr fehlt. Ich bin sehr neugierig, lasse mich überraschen und freue mich zum ersten Mal in meinem Leben, zum Arzt zu gehen.

Reparieren auf Chinesisch!

Neulich wollte ich die Klimaanlage in meinem Zimmer anwerfen, um sie als Heizung zu verwenden. Leider machte das die dazugehörige Fernbedienung nicht mit. Sie wollte einfach nicht von "kalt" auf "warm" umstellen. Also bin ich in die Lobby des Wohnheims gelaufen und habe versucht, den Mädels an der Rezeption trotz aller Sprachbarrieren ungefähr mein Problem zu schildern. Das Ergebnis: sie wollten meine Fernbedienung behalten und sie bis zum nächsten Tag reparieren lassen.
Am nächsten Tag kam ich wie vereinbart zurück in die Lobby, um meine reparierte Fernbedienung abzuholen. Statt dieser bekam ich aber nur ein unschuldiges Grinsen vorgesetzt und mein nicht repariertes Exemplar. Daraufhin machte ich den Vorschlag, meine Fernbedienung doch einfach gegen eine funktionierende aus einem leerstehenden Zimmer auszutauschen. Die Betonung meinerseits lag auf "leerstehend". Die Mädels schienen von der Idee überzeugt und stapften mit mir gemeinsam in den fünften Stock. Dort zogen sie einen Ersatzschlüssel aus der Tasche und öffneten die Tür zum - wie ich schnell erkannte - nur temporär verlassenen Zimmer 506. Sie tauschten rasch die Fernbedienungen aus und hielten das Problem somit für erledigt. Zimmer 506 - sehr wohl bewohnt - ist nun im Besitz meines alten Exemplars. Es gab jedoch keine weiteren Beschwerden bezüglich nicht funktionierender Fernbedienungen von Klimaanlagen...bis jetzt... Meine Fernbedienung funktioniert prima und die Klimaanlage auch... ;-)

Sonntag, 17. Oktober 2010

冬天来到了。 Es ist Winter!

Es ist Winter in der Stadt! Die Menschen laufen in dicke Mäntel gehüllt durch die Straßen und in der Luft liegt der Geruch von Kälte. Man könnte annehmen, morgen falle der erste Schnee. Tatsächlich aber schneit es kaum in Peking. Die Winter sind trocken und der eisige Wind, der aus den Ebenen der Inneren Mongolei in die Stadt weht, schneidet die Luft wie ein scharfes Messer.
Zum ersten Mal spüre ich tief in mir, was es heißt in Peking zu sein. Und wie das oft so ist mit Gefühlen, kann nicht beschreiben, wie ich es genau meine. Ich sage einfach, ich habe es im Gefühl, habe Peking im Gefühl.
Bei all den leuchtenden Laternen und bunten Lampions auf den Straßen, entsteht Mitte Oktober fast der Eindruck einer vorweihnachtlichen und besinnlichen Zeit. Doch die Stadt ist alles andere als das. Sie ist laut und lebendig, alt und jung zugleich, sie ist schrill und grell, kommt nie zur Ruhe und ist stets im Wandel. Als ich gestern Abend von einem Stadtbummel in Sanlitun nach Hause zurückgekehrt bin, hatte ich plötzlich den Duft von Zimt und Lebkuchen in der Nase. Peking beflügelt offenbar auch die Phantasie. Doch zurück zum Winter: wer jetzt denkt, ich könnte meine Heizung anstellen, um es im Zimmer schön warm zu haben, der irrt. Die Heizung stellt der Staat an und zwar erst am 15.November. Und wenn sie mal läuft, dann läuft sie Tag und Nacht. Man kann sie weder regulieren, noch abschalten.Derzeit hat es 19 Grad im Zimmer. Ist das warm? In Wien habe ich stets versucht auf 24 Grad zu heizen. Ich glaube, ich bin zu verwöhnt. Mitten in Peking bin ich der grundlegenden Bedeutung von Natur näher, als je zuvor.

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Zuletzt aktualisiert: 11. Aug, 17:20

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